„Selbstverständliche Pflicht"

Bescheiden bei Überreichung des Bundesverdienstkreuzes - Vielfältiges Engagement



PZ-MITARBEiTER FRIEDRICH ESCHWEY

SCHöMBERG.

Am vergangenen Freitag erhielt Karl-Heinz Bertsch aus der Hand des Calwer Landrats, Hans-Werner Köblitz, das Verdienstkreuz am Band des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. „Das ist der wahre Reichtum unserer Landschaft, dass es Menschen wie Sie gibt, die uns einen großen Teil Ihres Talents, Ihrer Leidenschaft, Ihrer Begabung, aber auch schlicht Ihrer Zeit schenken. Wir sind stolz darauf, einen Mitbürger wie Sie unter uns zu haben", betonte Hans-Werner Köblitz in seiner Laudatio.

Zur Feier der Verleihung des Ordens hatte die Gemeinde Schömberg die Bürger ins Kurhaus eingeladen und viele waren zu Ehren von Karl-Heinz Bertsch gekommen. „Ich freue mich, dass Herr Bertsch zwischen zwei Oldtimer-Ausfahrten Zeit gefunden hat, das Bundesverdienstkreuz in Empfang zu nehmen", witzelte Bürgermeister Gerhard Vogel, sehr zur Erheiterung der Festversammlung.

Gelegentlich dickköpfig

Vogel hob hervor, welch hohen Anforderungen ein Kandidat genügen muss, um das Bundesverdienstkreuz vom Bundespräsidenten verliehen zu bekommen. „Der Landrat wird jetzt sicher Ihre Schokoladenseite hervorheben. Zu einer Persönlichkeit gehören aber auch Kanten und Ecken", meinte Vogel und nannte als Beispiele die Rastlosigkeit und gelegentliche Dickköpfigkeit von Karl-Heinz Bertsch als Ausdruck eines starken Willens.

In seiner Laudatio beschrieb Landrat Hans-Werber Köblitz das vielfältige Engagement von Karl-Heinz Bertsch (PZ hat berichtet). Schon allein die Tatsache, dass der Geehrte in 36 Jahren aus einer Maßschneiderei ein bekanntes Modehaus gemacht habe, sei einen Orden wert, führte Köblitz aus. „Wer wissen will, wie „Mann" sich korrekt und chic kleidet, der braucht ihn bloß anzusehen: Ein Herr im Gentlemanlook, treffsicher im Geschmack, der Dreiteiler auch nach anstrengenden Sitzungen faltenfrei", meinte Köblitz. Auf die Leidenschaft von Karl-Heinz Bertsch für den Motorsport eingehend, erinnerte der Landrat an die legendären Aktionen des MSC Schömberg, an denen Bertsch beteiligt war.

Gefürchteter Rallye-Fahrer

„Soweit ich weiß, ist Herr Bertsch bis zum heutigen Tag ein begeisterter Teilnehmer an Sternfahrten und Oldtimerrallyes, gelegentlich, so hört man, wegen seines Siegeswillens vom Teilnehmerfeld gefürchtet", führte schmunzelnd der Land rat aus!

In seiner Dankesrede betont Karl-Heinz Bertsch, dass er all seinEngagement als selbstverständliche Pflicht gesehen habe, zu der ihn niemand gezwungen habe. „Daher bin ich über diese Ehrung einerseits er freut, andererseits gibt es nicht wenige, die diese Auszeichnung gleicher maßen verdienen", meinte er bescheiden. Karl-Heinz Bertsch be dankte sich bei allen, die ihn auf sei nem Weg begleitet haben, an erste Stelle bei seiner Frau Renate.


Pforzheimer Zeitung 26. 09. 2005